Fitness
Trendsport Bouldern
Bist du bereit für die Wand?
Bouldern boomt! Kein Wunder, denn der Trendsport erfordert nicht nur Kraft, sondern bringt auch die grauen Zellen in Schwung. Wer die Routen, also Bewegungsprobleme an Fels und Plastik, bezwingen möchte, braucht die richtige Mischung aus Fingerkraft, Dynamik und nicht zuletzt – die korrekte Herangehensweise. Wir erklären, was es mit der Sportart auf sich hat und wie du am besten einsteigst.
Was ist Bouldern?
Bouldern ist Klettern in Absprunghöhe. Damit entfallen komplizierte Sicherungssysteme und Know-How-Hürden für Anfänger. Mehr noch: Da kein Partner zum Sichern benötigt wird, können alle gemeinsam an den Problemen tüfteln. Ziel ist es, den Endgriff zu erreichen und drei Sekunden zu halten oder oben aus der Route zu klettern. In der Halle schützen dicke Bodenmatten vor Verletzungen, während draußen am Fels mobile Matten – sogenannte Crashpads – vor schmerzhaften Stürzen bewahren. Vorkenntnisse werden – zumindest in der Halle – nicht benötigt. Es gilt: Wer eine Leiter erklimmen kann, ist fit fürs Bouldern.
So klappt’s mit dem Einstieg
Wer Lust auf Bouldern hat, braucht weder teures Equipment noch Vorwissen. Der Einstieg gelingt in der Halle am besten. Hier gibt es nicht nur Leih-Ausrüstung, sondern auch Boulder in allen Schwierigkeitsgraden. Allerdings gibt es auch hier einige Regeln zu beachten:
1. Sicherheit! Die Sturzzone unter Kletterern ist unbedingt freizuhalten.
2. Beobachte und lerne! Nützliche Klettertechniken und Lösungen für spezielle Probleme kannst du dir oft von erfahrenen Kletterern abschauen. Was in der Schule noch verboten war, ist hier ausdrücklich erlaubt.
3. Überschätze dich nicht! Bouldern ist effektives Ganzkörpertraining. Die Finger sind allerdings besonderen Belastung ausgesetzt, da sie einen Großteil deines Körpergewichts halten müssen. Wer sich also zu schnell an kleine Griffe und zu schwere Boulder wagt, riskiert langwierige Verletzungen.
Die richtige Ausrüstung
Kletterschuhe, Magnesium und Chalkbag – mehr braucht es für die Boulderhalle nicht. Kletterschuhe besitzen eine gummierte Sohle und bringen den Fuß in eine Art „Krallenposition“. So kannst du auch auf kleinen Tritten problemlos stehen. Anfänger sind übrigens mit einem günstigen Einsteigermodell gut beraten. Die Schuhe sind meist flach (ohne Vorspannung) und sitzen noch nicht so eng wie Profi-Modelle. Nach einigen Monaten an der Wand ist der Schuh erfahrungsgemäß hinüber und du bist soweit, dass sich der Wechsel zu einem hochwertigen Modell lohnt. High-End-Schuhe sind stärker gekrümmt und ermöglichen damit das präzise Antreten von kleinsten Tritten. In Sachen Schuhen gilt: Anprobieren geht über Studieren. Teste daher ruhig mehrere Modelle in verschiedenen Größen, bevor du dich entscheidest. Das weiß auch unser Kletter-Spezialist von Decathlon:
„Kletterschuhe müssen auf jeden Fall anprobiert werden. Bei manchen Herstellern passt die Straßenschuhgröße gut, bei anderen kann man den Schuh bis zu drei Nummern kleiner tragen. Allerdings kommt es hier natürlich auch auf das Können und die Schmerztoleranz an. Schnürschuhe passen sich der Fußform zwar besser an, dafür dauert aber auch das An- und Ausziehen länger. Gerade beim Bouldern, wo man seine Schuhe nach jeder Route theoretisch kurz ausziehen kann, finde ich einen Klettverschluss praktischer.“
Neben den richtigen Schuhen gehören lediglich Magnesium – auch Chalk genannt – und ein Chalkbag zur Grundausstattung. Das Magnesium absorbiert Feuchtigkeit von den Fingern und sorgt für den nötigen Grip. Aufbewahrt wird das Pulver in einem Chalkbag. Hier gibt es zwei gängige Varianten: Die Kleinere kann um die Hüfte getragen werden und ist somit auch fürs Seilklettern geeignet. Die größeren Boulderbags bleiben auf der Matte und dienen lediglich zum „Nachchalken“ vor jeder Route. Neben dem klassischen Magnesium in Pulverform gibt es auch „Liquid Chalk“, was flüssig auf die Hände aufgetragen wird und dort trocknet. Was du verwendest ist letztlich Geschmackssache, daher solltest du ruhig beide Varianten testen.
Halle oder Fels?
Als sich das Sportklettern, wie wir es heute kennen, in den 80er-Jahren etablierte, gab es noch keine speziellen Kletter-, geschweige denn reine Boulderhallen. Die Frage „Halle oder Fels“ stand damals nicht zur Debatte. Klar, Klettern in der Natur ist ein anderes Erlebnis und in vielen Fällen sicher schöner, kann aber bei Anfängern schnell zu Frust führen. Leichte Routen für Anfänger sind nämlich in vielen Gebieten rar. Crashpads, also die mobilen Matten zum Outdoor-Bouldern, kosten eine Menge und sind gerade für Anfänger keine lohnende Investition. Erste Kletterversuche sollten daher in sicherer Umgebung am Plastik stattfinden. Hier kannst du dich bei Fragen an Profis wenden, mit den unterschiedlichen Schwierigkeitsskalen vertraut machen und Kraft aufbauen, bevor es an den Fels geht.
Klettern mit Seil
Für viele Boulderer ist das Seilklettern der nächste logische Schritt. Früher war es andersherum: Viele Kletterer begannen mit dem Bouldern um Finger- und Körperkraft zu trainieren und immer härtere Routen zu begehen. Wer allerdings erst beim Bouldern die grundlegenden Bewegungsabläufe erlernt, hat es beim Wechsel zum Seilklettern leichter. Stimmt die Klettertechnik, ist es einfacher sich aufs Sichern und das Equipment zu konzentrieren und an der Wand einen kühlen Kopf zu bewahren. Doch gerade hier gilt: Erst ein Kurs mit geschultem Fachpersonal bringt die nötige Sicherheit! Zwar ist Sportklettern generell keine gefährliche Sportart, wer sich jedoch überschätzt oder nicht korrekt sichert, bringt sich und andere schnell in Lebensgefahr. Du willst hoch hinaus? Dann informiere dich über Kurse in deiner Nähe und lass dir alles von Profis zeigen.
Klettern in Ulm und Neu-Ulm
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