Wissenswertes

7 (Neu-)Ulmer, die du kennen solltest

Persönlichkeiten aus deiner Stadt

Wer Ulm hört, denkt an Zungenbrecher, das Münster und den Ulmer Spatz. Dabei haben in unserer schönen Stadt schon so einige Berühmtheiten das Licht der Welt erblickt. Ob Fußballer, Widerstandskämpfer oder Physiker – wir stellen einige der bekanntesten Ulmer und Ulmerinnen vor.

Obwohl Einstein nur kurz an der Donau lebte, ist heute eine Straße in Ulm nach ihm benannt

Albert Einstein – der berühmteste Physiker der Welt

Alles ist relativ. Alles? Nein, nicht ganz. Sicher ist, dass Albert Einstein einer der wohl berühmtesten Söhne Ulms ist. Schließlich war Einstein einer der größten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts und stellte mit seinen Forschungen die Welt der Physik buchstäblich auf den Kopf. Das bis dahin gültige mechanische Weltbild Newtons wurde aufgrund seiner Leistungen revidiert. Das der Physiker nur 15 Monate seines Lebens in Ulm lebte? Geschenkt. Wir feiern ihn trotzdem – zum Beispiel mit einem Denkmal in der Bahnhofsstraße in der Nähe seines Geburtshauses oder der nach ihm benannten Einsteinstraße.

Uli Hoeneß hat den FC Bayern zu dem gemacht, was er heute ist

Uli Hoeneß – Fußballstar und FC Bayern Funktionär

Uli Hoeneß – Lichtgestalt mit Bayernschal oder Hassfigur der Kurvengänger? Wohl kaum jemand hat den deutschen Fußball in den letzten Jahrzehnten so geprägt wie der langjährige Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München. Dabei war der gebürtige Ulmer weit mehr: Europameister, Weltmeister, Wurstfabrikant, Funktionär und Häftling, um nur einige Stationen im Leben des Uli Hoeneß zu nennen. Fest steht, dass der FC Bayern München ohne ihn nicht das wäre, was er heute ist und dafür zollen wir ihm Respekt!

Schon lange vor Otto Lilienthal wagte sich der Ulmer Schneider, Albrecht Ludwig Berblinger mit einem Gleitflieger in die Lüfte. Ein Nachbau ist im Ulmer Rathaus zu bewundern.

Albrecht Ludwig Berblinger – Der Schneider von Ulm

Albrecht Ludwig Berblinger wurde 1770 in Ulm geboren. Der Schneidermeister wurde hauptsächlich wegen seiner Erfindung bekannt – einem der ersten Hängegleiter der Welt. Trotz der Drohung, ihn aus der Zunft der Schneider auszuschließen, verfolgte er weiterhin seinen Traum vom Fliegen. Eines Tages besuchte König Friedrich I. die Stadt und wollte Berblinger über die Donau fliegen sehen. Die Thermik über dem Fluss wurde dem Schneider zum Verhängnis. Fallwinde brachten das Fluggerät zum Absturz und Fischer zogen den Schneider unter allgemeinem Gelächter aus der Donau. Heute wissen wir, dass Berblingers Konstruktion unter den richtigen Bedingungen funktioniert. Ein Nachbau ist im Treppenhaus des Ulmer Rathaus ausgestellt.

Neben den Geschwister Scholl stellten sich auch zahlreiche andere junge Ulmerinnen und Ulmer gegen die Herrschaft der Nationalsozialisten.

Die Geschwister Scholl – Widerstand gegen NS-Regime

Hans und Sophie Scholl wurden kurz nach Ende des ersten Weltkriegs geboren. Im Juni 1942 gründete Hans Scholl die Widerstandsgruppe „Die weiße Rose“, deren Mitglieder sich der Diktatur des Nationalsozialismus entgegen stellten. Die Gestapo verhaftete die Geschwister 1943, nachdem sie beim Verteilen von Flugblättern an der Ludwig-Maximilian-Universität München entdeckt wurden. Noch heute gelten Hans und Sophie Scholl als Helden, die sich dem Regime Hitlers mutig und entschlossen entgegenstellten. Gedacht wird den Geschwistern an vielen Orten in der Stadt, zum Beispiel mit Büsten auf dem Münsterplatz, Gedenktafeln im Geschwister-Scholl-Haus in der Olgastraße 139 oder mit dem Hans-Sophie-Scholl-Platz.

Harald Schmidts Humor ist scharf und geht manchmal unter die Gürtellinie. Seinen Spitznamen „Dirty Harry“ hat er sich aber während eines „Stern“-Interviews selbst gegeben.

Harald Schmidt – Dirty Harry des Kabaretts

Ob goldene Kamera, Adolf-Grimme-Preis oder der Deutsche Fernsehpreis – es gibt wohl kaum eine Auszeichnung in der deutschen Medienlandschaft, die Harald Schmidt noch nicht gewonnen hat. Der 1957 in Neu-Ulm geborene Schauspieler, Kabarettist und Moderator ist ein echtes Multitalent. Seine Karriere begann 1981 mit einem Engagement an den städtischen Bühnen Augsburg, der Durchbruch kam allerdings erst 1985 mit seinem ersten Soloprogramm „Ich hab schon wieder überzogen“. Es folgten Late-Night-Shows, wie „Die Harald-Schmidt-Show“, diverse Film- und Theaterrollen, Bücher und Kolumnen, die ihn in ganz Deutschland bekannt machten.

Wäre die Geschichte ein wenig anders gelaufen, wäre „Niederegger Marzipan - Ulm“ vielleicht weltberühmt

Johann Georg Niederegger – Konditor mit Weltruhm

Wer hätte gedacht, dass die Wurzeln des weltberühmten Niederegger Marzipan aus Lübeck an der Donau liegen? Der Gründer, Johann Georg Niederegger, kam nämlich 1777 in Ulm zur Welt und lernte das Konditorhandwerk in Langenau. Nachdem er nach Lübeck zog, gründete er 1806 ein eigenes Unternehmen. Heute besteht der Familienbetrieb in der 8. Generation und produziert nach eigenen Angaben 30.000 Kilo Marzipan – pro Tag!

Hätte der Ulmer Apotheker Ernst Gustav Leube das Geheimnis der Zementherstellung nicht wiederentdeckt, würden wir heute garantiert anders Bauen

Ernst Gustav Leube – Zement aus Albgestein

Wohl kaum ein Baustoff hat das postindustrielle Zeitalter so geprägt wie Zement. Das Gemisch aus Kalkstein, Ton und Mergel wurde zwar schon in der Antike eingesetzt, geriet dann aber lange in Vergessenheit – bis sich der findige Ulmer Apotheker Ernst Gustav Leube eingehend mit der Herstellung beschäftigte. Schnell erkannte er, wie er Albgestein aus dem Blautal für die Zementproduktion nutzen konnte und gründete die erste Zementfabrik der Welt, die heute noch als Familienunternehmen in Gartenau besteht.

02.08.2019