Food
5 typisch schwäbische Gerichte
So lecker is(s)t unser Schwabenland!
Gaisburger Marsch, Flädlesuppe oder Ofenschlupfer – klingt lustig, ist aber unglaublich schmackhaft. Wer es gerne deftig mag, der ist bei uns im Schwäbenländle besonders gut aufgehoben. Die Gerichte sind reich an regionalen Köstlichkeiten, einfach, rustikal und somit die perfekte Hausmannskost. Du brauchst noch etwas Inspiration für eine kulinarische Reise durch unser Schwabenland? Wir haben fünf traditionelle Gerichte zusammengetragen, die wirklich jedem schmecken.
Deftige Hausmannskost
Schon mal einen Gaisburger Marsch probiert? Damit ist natürlich kein Lied einer Blaskapelle gemeint, sondern der herzhafte Eintopf aus Rind- oder Ochsenfleisch in kräftiger Brühe mit Kartoffeln und Spätzle. Wo der Name wirklich herkommt ist nicht genau bekannt. Eine Legende besagt, dass Offiziersanwärter in Kriegsgefangenschaft in Gaisburg waren. Den Frauen war es erlaubt, ihren Männern eine Schüssel voll Essen am Tag zu bringen. Daher mischten sie alles, was kräftig und gehaltvoll war in einem großen Suppentopf und brachten diesen zu ihren hungrigen Männern. Eine weitere Geschichte besagt, dass Stuttgarter Offiziersanwärter im 19. Jahrhundert den Ochsenfleischeintopf der nahe gelegenen Gaisburger Gaststätte so sehr liebten, dass sie dafür den Weg von der Kaserne ins Wirtshaus liefen. Dabei mussten sie eine gewisse militärische Marschordnung einhalten – daher der Name Gaisburger Marsch. Wir haben für dich ein klassischen Gaisburger Marsch herausgesucht – En Guada!
Für 4 Personen:
- 1 kg Rindfleisch
- ¾ l Wasser oder Brühe
- 1 Zwiebel
- etwas Butter
- 500 g rohe, geschälte Kartoffeln
- 3 Karotten
- 1 Stück Sellerieknolle
- 1 kleine Schüssel schwäbischer Spätzle
- Petersilie
- Salz, Muskat
1. Eine halbe, klein geschnittene Zwiebel in etwas Butter anbraten und danach mit dem Suppenfleisch und der Brühe kochen bis das Fleisch fast weich ist (1,5–2 Stunden).
2. Die geschälten Kartoffeln in Würfel schneiden, Karotten und Sellerie schälen und auch in Würfel schneiden.
3. Das Gemüse eine halbe Stunde bevor das Fleisch weich ist in die Brühe geben und weich kochen lassen. Das Rindfleisch herausnehmen, in Würfel schneiden, wieder in den Topf zurückgeben und kräftig würzen.
4. Spätzle kochen oder übrig gebliebene Spätzle vom Vortag nehmen. Diese mit in den Gaisburger Marsch einlegen und kurz erwärmen.
5. Die andere Hälfte der Zwiebel in Ringe schneiden, in Butter anbraten und über den Eintopf geben.
6. Mit klein geschnittener Petersilie garnieren und heiß servieren.
Ein heißes Süppchen für die kalten Tage
Die übrig gebliebenen Pfannkuchen von heute Morgen stehen noch in deinem Kühlschrank? Perfekt, die kannst du gleich für ein einfaches und gleichzeitig köstliches Mittagessen verwenden – die Flädlesuppe. Hierfür werden die Pfannkuchen in kleine Streifen geschnitten und in eine kraftvolle Fleischbrühe eingelegt. Die Suppe kommt dir bekannt vor? In unserem Nachbarland Österreich nennt man sie auch Frittatensuppe und in der Schweiz Flädlisuppe. Was so niedlich klingt, hat es aber ganz schön in sich.
Für 4 Personen:
- 75 g Mehl
- 125 ml Milch
- 2 Eier
- etwas Salz, Muskat
- etwas Butter
- 1 l Fleischbrühe
- etwas Schnittlauch
- 1 Zwiebel
- 1 Gewürznelke
- 1 Lorbeerblatt
- 1 Karotte
- 1 Bund Suppengrün
1. Die Gewürznelke in die geschälte Zwiebel stecken. Die Möhre und das Suppengrün waschen und grob zerkleinern. Gemeinsam mit dem Lorbeerblatt und der Brühe eine ½ Stunde kochen lassen.
2. Aus Mehl, Milch und Eiern einen glatten Teig für den Eierkuchen rühren und mit Salz und Muskat würzen.
3. In einer mit Butter gefetteten Pfanne die Eierkuchen dünn ausbacken.
4. Die ausgekühlten Eierkuchen zusammenrollen und in feine Streifen schneiden.
5. Die Flädle in einen Teller geben und mit der Brühe übergießen. Mit Schnittlauch bestreuen und genießen.
Die Brotzeit der Schwaben
Egal ob ein zweites Frühstück oder ein herzhafter Snack für zwischendurch – ein schwäbisches Vesper geht immer. Die kleine, kalte Zwischenmahlzeit sorgt für eine gemütliche und genussvolle Stimmung und überzeugt mit ihren vielen Leckereien von Wurst bis Käse. Was natürlich bei keinem Vesper fehlen darf, ist der schwäbische Wurstsalat – eine wahre Köstlichkeit! Dieser wird traditionell mit zwei Wurstsorten zubereitet: der Fleischwurst und der Schwarzwurst. Dazu wird knuspriges Bauernbrot gereicht, zum Beispiel von unserer Bäckerei Staib.
Für 4 Personen:
- 2 Zwiebeln
- 350 g Fleischwurst
- 350 g Schwarzwurst
- 5 Essiggurken
- 3 EL Apfelessig
- 2 EL Gurkenwasser
- 1 EL Senf
- 70 ml Öl
- 1 EL Zucker
- etwas Salz und Pfeffer
1. Die Zwiebeln enthäuten und in Ringe schneiden. Beide Wurstsorten enthäuten und ebenso wie die Gurken in Streifen schneiden.
2. Essig, Gurkenwasser und Senf in einer Schüssel verrühren. Das Öl gleichmäßig unter die Masse mixen und mit Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken.
3. Alle Zutaten mit dem Dressing vermengen und ca. 3 Stunden durchziehen lassen.
Ein Klassiker mal anders
Woran denkst du als Erstes, wenn du an die schwäbische Küche denkst? Natürlich an Maultaschen, der Klassiker schlechthin. Die leckeren Taschen aus Nudelteig mit Füllung sind weit über die schwäbischen Grenzen hinweg bekannt und werden in vielen Restaurants als Spezialität angeboten – zu Recht, wie wir finden. Wir haben den Klassiker neu interpretiert und dir ein etwas anderes Maultaschen-Rezept zusammengetragen. Das perfekte Gericht, um bei der nächsten Dinnerparty so richtig hervorstechen.
Für 4 Personen:
- 500 g Maultaschen
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 300 g Spinat
- 200 g Feta
- 3 EL Pinienkerne
- 2 EL Butter
- 2 EL Mehl
- 200 ml Gemüsebrühe
- 200 g Milch
1. Die Maultaschen in dicke Streifen schneiden und eine Auflaufform mit Butter bestreichen. Die Maultaschen hineingeben.
2. Den Knoblauch und die Zwiebel schälen, klein schneiden und in einem Topf mit Butter anschwitzen.
3. Spinat waschen, trockenschleudern und in den Topf dazugeben. 5 Minuten anschwitzen und danach über die Maultaschen verteilen.
4. Den Feta zerkrümeln und ebenfalls auf die Maultaschen geben.
5. Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne goldbraun rösten.
6. Butter in einem Topf schmelzen, Mehl hinzugeben und mit anschwitzen. Gemüsebrühe und Milch dazugeben und unter ständigem Rühren aufkochen lassen. Mehlschwitze für einige Minuten köcheln lassen und würzen.
7. Bechamelsauce über die Maultaschen verteilen und im vorgeheizten Ofen bei 180 °C Ober-Unterhitze für 20 Minuten backen. Anrichten und genießen!
Süße Verführung auf schwäbisch!
Du hast noch ein altes Stück Brot in der Küche liegen und ein paar Äpfel übrig? Dann empfehlen wir dir den fruchtigen Ofenschlupfer Apfelauflauf – die perfekte Resteverwertung, die an einen warmen Apfelkuchen erinnert. Das fruchtige Gericht eignet sich als krönendes Dessert nach einem romantischen 3-Gänge-Menü oder auch zum Kaffee mit den Großeltern. Und danach duftet deine ganze Wohnung herrlich nach dem leckeren Apfelauflauf.
Für 4 Portionen:
- 6 Brötchen
- 6 Äpfel
- Sultaninen
- ¾ l Milch
- 3 EL Zucker
- 3 EL Zimt
- Paniermehl
- Butter
1. Eine Auflaufform mit etwas Butter fetten und abwechselnd mit den in Scheiben geschnittenen Brötchen und den klein geschnittenen Äpfeln belegen. Wer mag, gibt noch ein paar Sultaninen hinzu. Den Abschluss bildet die Brotschicht.
2. Milch, Zucker, Zimt und Eier verrühren und über die Auflaufform geben.
3. Etwas Paniermehl, Butterflocken, Zucker und Zimt darüber streuen.
4. Auflauf bei 175 °C ca. eine Stunde in den vorgeheizten Ofen geben.
5. Mit warmer Vanillesoße genießen.
Läuft dir bei den Rezepten auch schon das Wasser im Mund zusammen? Nicht umsonst gibt es in keinem anderen Bundesland so viele Sterne-Restaurants wie in Baden-Württemberg. Hier kommen die besten Köche und die traditionellsten Gerichte zusammen. Frische Zutaten für dein kulinarisches Schwaben-Erlebnis findest du übrigens in unserem Supermarkt.